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WENN DU EINEN HAKEN SCHLÄGST

Wenn du einen Haken schlägst
rennt er todsicher geradeaus
irgend so ein Rezensent
der bei seinem Klingelzeichen
Speichel absondert
wie der Hund des Genossen Pawlow
(er würde mit dem Schwanz wedeln
wenn er einen hätte)
während die Genossin Krüger
so lange zum Born geht
bis sie bricht (Rühmkorf)
und nachdenklich mit dem Finger
die kaputten Zonen nachfährt
(ist die Ohrmuschel etwa nicht erogen?)
Brinkmann fickt – vor allem
er sagt es – und Krolow
will uns die Schau stehlen
nach dreißig Jahren Blümchenlyrik
die jetzt weniger opportun ist –
so reduziert sich dieser
intelligente und gepflegte Herr
endlich auf einen Herrenwitz:
er läßt die Sau raus – unter Pseudonym.*

1970

* Karol Kröpcke, Bürgerliche Gedichte. Merlin Verlag, Hamburg 1970

  

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