Navigation   Zigarrenkiste Johannes Kühns mit Gedicht von Hans Arnfrid Astel


BEI Johannes Kühn für sein Gedicht zu meinem 70. Geburtstag will ich mich bedanken mit meinem Gedicht, das ich damals in eine Zigarrenschachtel geschrieben habe. Ich hatte sie gefunden auf der vergeblichen Suche nach dem Spaziergänger im Umkreis von Hasborn. »Da ich befürchte«, will ich ihm schreiben, »daß der Text damals im gnädigen Filter Deiner Mentoren hängen geblieben ist, schicke ich ihn Dir erneut, erneut mit Dank, denn auch damals und vor allem damals hatte ich der Begegnung mit Dir viel zu verdanken.« – Ich würde Johannes das Objekt, die Zigarrenschachtel, schicken, wenn ich nicht wüßte, daß er gut daran tut, solche real existierenden Gegenstände wegzuwerfen. Er leistet sich den Luxus eines Chaos, in dem dann »der aufgeräumte Kopf« schwimmen müßte. Auch dieser Orpheus ist von den Mänaden zerrissen worden. Er hatte das Chaos bürgerlicher Ordnung längst verlassen, war in die poetische Landschaft des Spaziergängers desertiert und mußte (?) schließlich chemisch »geheilt« werden. Ihm wurde also von seinen Mentoren der Kopf wieder auf die Schultern gesetzt. »Die poetische Küche arbeitet wieder. Bestellungen können aufgegeben werden.« Diese schrecklichen Sätze, gesprochen in einer Hasborner Großveranstaltung, kann ich nicht vergessen.

Dich zu suchen / kam ich hier her. / Ich fand, / was Dich findet. / Mir geneigt / war der Berg, / eine Bühne. / Landschaft / spielt er uns zum Wolkentheater. / Hasborn, 6. XI. 91 / für Johannes Kühn 

zum Seitenbeginn Quelle: 11/03 - ungedruckt