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MEERFAHRT MIT GIAMBATTISTA MARINO (1569-1625)
frei nach dem Sonett »Onde dorate…«

Da fährt durchs Haar ein Boot aus Elfenbein,
goldene Wellen teilt der weiße Kamm.
Ihn steuert eine Hand aus gleichem Stoff.
Das Schiff pflügt die gerade Scheitelfurche
mitten durch all die schön bewegten Fluten.
Amor flicht Ketten aus dem goldenen Haar,
die unverzagten Diebe einzufangen.

Im goldenen Meer, das kräuselnd offenbarte
den blonden Schatz der stürmischen Begierde,
verirrt sich sterbend mein erregtes Herz.
Mein Fels, die Klippe selber, sinkt ins Haar,
findet im Schiffbruch seinen Schatz, das Gold.
  

zum Seitenbeginn Quelle: 4/05 - ungedruckt